Feldkampf
Klootschießen
Feldkampf 2018
Oldenburger Männer siegen erneut knapp
Stollhamm,
Nach sechs Jahren warten nach dem nicht mehr erwarteten Kahlfrost doch noch die Feldländerkämpfe Oldenburg gegen Ostfriesland. Ausrichter war der KBV Stollhamm. Das 1100 Meter lange Wettkampfgelände, die Unebenheiten und Löcher in den Weiden sollte sich als schwierig erweisen. Da waren die Voraussetzungen für den Trüll, das Auslaufen vom Kloot nach dem Aufschlagen auf dem Gelände oft schwierig. Das Salz in der Suppe waren die Gräben die es queren waren. Auch eine schmale Asphaltstraße und ein Betonweg kurz vor der Wende standen als reizvolle Aufgaben für die Aktiven an. Den Sportlern und Zuschauern machte zudem der eisige Ostwind zu schaffen. Mit einer 50 minütigen Verspätung ging es auf die Strecke. Die Gastgeber Oldenburg mit dem Anwurf. Keno Vogts Hollwege gleich mit einem Topwurf von 129 Meter und den Jubel der Oldenburger Fans, den sogenannten „Käklern und Mäklern“. Die Ostfriesen nach den ersten Würfen knapp dahinter. Florian Eiben, Rispel verhinderte einen größeren Rückstand der Gäste. Der Ostfriese Florian Eiben, Rispel, 65 Meter vom Schwarzer Weg entfernt, flüchtete den Kloot mittig auf die Asphaltstraße und mit dem Schwung blieb der größte Teil vom Kloot nach 107 Meter liegen. Auf Aufschlagen auf die Straße war die Kugel geplatzt. Bemerkenswert die Ostfriesen hatten auf die Schnelle keine Ersatzkugel parat. Die Oldenburger halfen aus. Der Vorsprung der Oldenburger wurde größer und kurz vor der Wende sprang der Schoet heraus. Der ging kaputt. Das war für die Oldenburger beim Abwurfpunkt Wende durch ein Heck sogar vom Vorteil. Zwischendurch auch immer mal ein „Verschenken“ von einigen Metern. Die Kugel lag nahe am Graben oder knapp drüber. Für den Anlauf und sicherem Stand vom Aktiven nach dem Wurf, ging man einige Meter vom Graben zurück. Auf der Rücktour schnell wieder den Schoet herausgeholt. Dann ging es meist um diesen Vorsprung von einem Schoet und größer. Es sah nach einem Verwalten, einem sicherem Erfolg der Oldenburger aus. Doch es sollte anders kommen. Im 3. Durchgang, die Nummer sieben Dirk Schomaker, Fedderwardersiel, warf die Kugel nach 59 Meter im Grabenufer fest. Daran reihten sich zwei festgeworfenen Kugeln von Keno Vogts, 73 m und Sören Bruhn, Schweinebrück 74 m, ein. Dazu lies auf der Gegenseite Daniel Heiken Schirumer-Leegmoor eine Granate von 124 m los. Der Sprecher Rolf Blumenberg der über das aktuelle Wettkampfgeschehen der Männer über die Lautsprecheranlage informierte: „ Die Oldenburger führen noch mit 65 Zentimeter.“ Der Europameister Hendrik Rüdebusch mit dem Trüll von 131 m sorgte für einen Vorsprung von 35 m. In der vorletzten Paarung blieb die Kugel von Sven Büsing, Mentzhausen bei 69 m liegen. Der EX Europameister Frank Goldenstein, Pfalzdorf sorgte mit seinen 130 m für die Nervenanspannung. Die Ostfriesen waren bis auf 10 Meter wieder dran. Im letzten Wurf legte Mirko Guderle, Uttel 85 m vor. Der Routinier Dirk Schomaker, sechster Feldkampf bei den Männern, schaffte 103 m . Dementsprechend der Jubel groß über den Oldenburger Sieg mit ganzen 27 Metern. Den letzten Feldkampf hatten die Oldenburger in Utgast mit knappen 1,20 m für sich entschieden. Das ganze Spektakel hatte sich über den langen Zeitraum über 8 ¾ Stunden nach 18.34 Uhr, die Dämmerung setzte ein, hingezogen. Der erste Wurf erfolgte um 9.50 Uhr in der Früh. Für etliche Zuschauer ein zu langer Rahmen. Am Morgen etliche Hunderte „Käkler und Mäkler“ dabei, das wurde mit dem Interesse am Nachmittag spürbar weniger. Immer wieder zu hören: „ Das dauert von Wurf zu Wurf zu lang. Man sieht zu wenig.“ Der FKV Vorsitzender Jan-Dirk Vogts: „ Das war ein schweres arg heftiges Gelände. Das Desseln hat Zeit gekostet. Der Zeitraum war zu lang.“ Der Mannschaftsführer Detlef Müller: „ Wir waren ein ausgeglichenes Team. Man hat gesehen sicher sein kann man sich zwischendurch nicht. Der Sieg hätte noch aus den Händen gleiten können.“ Detlef Müller ist jetzt Rekordhalter im Landesverband Oldenburg mit 12 Einsätzen. Mit 16 Jahren stand für Müller der 1. Einsatz bei den Männern an. Dahinter reihen sich Berend-Georg Tapkenhinrichs, Jaderberg, inzwischen verstorben, Hans-Georg Bohlken, Ruttel, mit je 11 Einsatzen ein, gefolgt von Bernd Tapkenhinrichs, Jaderberg (10). Detlef Müller mit dem Rekordhalter bei den Ostfriesen, Siegfried Wilberts, Hage (12) nun auch gleich. Zudem ist Müller ein erfolgreicher Klootschießer. Von den jetzt 13 Oldenburger Siegen war er bei 10 Erfolgen dabei. Der Rekordhalter kommt zudem noch auf 4 Jugendeinsätze. Jährlich stand 1984,85,86 und 87 ein Feldkämpf an. Auch 2 Junioreneinsätze kann Müller vorweisen. In der Statistik stehe es jetzt noch 14:13 für Ostfriesland. Die letzten fünf Länderkämpfe gewannen die Oldenburger. Ostfriesland war zuletzt 2001 in Jever erfolgreich.
Bild- und Textquelle: Wolfang Böning
Feldkampfarchiv
Zu erwähnen sei der unermüdliche Einsatz des KV Esensham.
In Eigenregie ensteht seit geraumer Zeit ein hoch interessantes Archiv über die verschiedensten Feldkämpfe aus den letzten Jahrhunderten. Diese älteren Berichte zeigen uns, die seit jeher hohe Popularität der Feldkämpfe in den verschiedensten Regionen, waren doch teils bis zu 1500 Zuschauer bei solchen Wettkämpfen anwesend! Wir Friesensportler können stolz sein, dass ehrenamtlich agierende Personen sich dem Friesensport annehmen, um uns mit attraktiven und sehr sehr vielfältigen Informationen zu versorgen!
Feldkampf zwischen Ostfriesland und Oldenburg
Zum eventuell stattfindenden Feldkampf im Winter 2016/2017 wurden die aktualisierten Organisationspläne veröffentlicht. Es kann dieser Wettkampf somit kurzfristig und bestens organisiert in Stollhamm ausgeführt werden. Wir Hoffen auf die Unterstützung unserer Wettkämpfer durch viele Käkler und Mäkler!
Unterstützt den Friesensport!
Quelle: KLV Oldenburg